Es ist ganz einfach sich seine Aussaaterde für die Jungpflanzenvoranzucht selbst zu mischen. Das erste Rezept habe ich im Buch "Der Selbstversorger" von Wolf Dieter Storl gefunden und sofort umgesetzt. Darin schreibt er:
"Die Saatbeeterde in der die junge Saat wurzelt, muss sorgfältig zusammengesetzt sein. Sie soll die richtigen Nährstoffe, Humussäuren und Mineralien in ausreichenden Mengen nachliefern können."
- 1 Teil reife Komposterde
- 1 Teil Sand
- 2 Teile gute Gartenerde"
Meiner Erfahrung nach ist es sehr wichtig zu wissen welche Gartenerde man hat. Ist sie eher lehmig oder sandig? Mit lehmiger Erde ist es sehr schwierig eine gute Aussaaterde herzustellen da sie wenn sie trocknet sehr hart wird und die kleinen Wurzeln keine Chance des Wachstums mehr haben. Auch bei sandiger Erde ist Obacht geboten, denn diese kann schnell austrocknen. Die beste und lockerste Erde die man dafür am besten verwendet ist Maulwurfserde, die einfach von den Maulwurfshügeln abgesammelt wird.
Manche Gärtner säen auch direkt in 2 bis 3 Jahre abgelagerte Komposterde und haben damit gut Erfolge. Dennoch muss man sich bewusst machen, dass Komposterde sehr nährstoffreich ist und es unter Umständen vorkommen kann, dass sich das Wurzelwerk der Jungpflanzen damit schlechter entwickelt als bei einer nährstoffärmeren Variante.
Auf jeden Fall sollte Kompost unbedingt ein Bestandteil der Aussaaterde sein, denn er ist reich an nützlichen Mikroorganismen und an organischem Material welches die Erde lockert und durchlüftet. Er sorgt für ein gutes Bodenklima und Beschaffenheit und ist in der Lage Feuchtigkeit gut zu halten.
Besonders die Eigenschaft Feuchtigkeit im Boden zu halten sollte und soll auch heute noch der Bestandteil Torf übernehmen. In vielen kommerziell erhältlichen Aussaaterden ist Torf enthalten. Von diesem Bestandteil in der Aussaaterde ist jedoch dringend abzuraten da für dessen Abbau unsere wertvollen Moore zerstört werden.
Wie im Video beschrieben habe ich lediglich sterilisierte, gesiebte Komposterde verwendet mit Kokossubstrat. Diese Komposterde ist allerdings mehrere Jahre alt, da sie noch von dem vorhergehenden Gartennutzer stammte.
Dabei soll das Kokossubstrat die Aufgabe übernehmen Feuchtigkeit länger zu halten und die Bodenstruktur locker und luftig zu gestalten. Die Komposterde sorgt für Nährstoffe und Mineralien.
Wenn ihr für ein paar Pflänzchen den Aufwand des Sterilisierens der Erde nicht betreiben wollte ist das auch völlig okay.
Durch das Sterilisieren - also Erhitzen oder Dämpfen der Erde werden andere Keimlinge z.B. von Beikräutern und auch bodenbewohnende Organismen die den Keimling angreifen könnten zerstört. So können keine Schneckeneier oder Fliegenlarven sowie Pilzsporen oder ähnliches überleben. Nachteil ist natürlich auch, dass alle nützlichen Bodenlebewesen zerstört werden.
Probieren geht hier über Studieren und ihr probierts am Besten selbst aus wie es für euch am Besten ist und funktioniert.
Hat man nur eine kleine Menge Erde zu sterilisieren kann man diese in eine feuerfeste Form geben und im Backofen erhitzen. Wir haben gleich mehr Erde sterilisiert und haben es in einem feuerfesten Kessel über dem Lagerfeuer im Garten gemacht. Noch besser ist es die Erde in einem Erddämpfer zu dämpfen oder sich für größere Mengen eine Dampfschubkarre zuzulegen, obwohl diese preislich sehr hoch ist.
Das Fazit aus diesem Artikel ist also, dass jeder seine eigene Aussaaterde problemlos selbst herstellen kann. Es ist dafür kein wertvoller Torf notwendig und für den Eigenbedarf muss die Erde auch nicht unbedingt gedämpft werden.
Eine sehr gute Komponente ist der eigene Kompost und Maulwurfserde, die meistens schon so fein ist, dass man sie nicht einmal mehr durchsieben muss um Steine oder Hölzer zu entfernen.
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