Was verstehe ich unter einer Mischkultur? Das Wort erklärt sich eigentlich von selbst. Die Pflanzen können zwar in Reihe hintereinander gesät oder gepflanz werden, doch jede Reihe sollte aus einer anderen Pflanzenkultur bestehen.
Ganz im Gegensatz zur Monokultur, in der auf großer Fläche immer nur eine Pflanzenkultur angebaut wird, werden in der Mischkultur verschiedene Pflanzenarten angebaut. Die Mischkultur orientiert
sich an der Natur - denn hier wächst Vieles durcheinander und Pflanzenfamilien die sich gut bedingen wachsen beieinander.
Beim Anlegen eines Gartens in der Mischkultur gibt es einiges zu beachten. So gibt es günstige und ungünstige Pflanzenkombinationen.
In den günstigen Pflanzenkombinationen stärken sich die Pflanzen gegenseitig, vertreiben einander die Schädlinge durch ihren Duft oder durch Wurzelausscheidungen.
Kapuzinerkresse ist eine sehr beliebte Pflanze um Schädlinge von anderen Pflanzen fern zu halten. Der Kohlweißling ernährt sich gern von den Blättern dieser Kresse. Die Blüten sind nicht nur dekorativ sondern schmecken auch sehr würzig und lecker im Salat oder als Dekoration auf dem Teller!
Die Kapuzinerkresse, einmal gesät, sät sich, zumindest in unserem Garten, in jedem Jahr wieder neu aus und man kann wunderbar im Herbst den Samen auflesen!
Ringelblumen sind ideale Begleiter für das Gemüse. Sie sind sehr pflegeleicht, verbrauchen wenig Nährstoffe und samen sich jedes Jahr selbst aus, so dass man sie immer wieder aufkommen lassen kann. Ich mache sehr gern Ringelblumensalbe aus ihnen oder ich gebe die getrockneten Blütenblätter mit in die Teemischung.
Löwenmäulchen, Studenten & Co sind ebenfalls gute Begleiter im Gemüsebeet. Sie lockern und bewurzeln den Boden, irritieren "Schadinsekten" mit ihren Düften und bieten Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Insekten. Gerade die Ringelblume und das Löwenmäulchen sind typische Bauerngartenpflanzen, die auch schon früher ihren Einsatz im Gemüsebeet hatten.
TIPP:
Viele günstige Pflanzenkombinationen findet man auf der so genannten Mischkulturscheibe. Dazu kann man einfach das gewünschte Gemüse auf der Scheibe einstellen und dazu findet man dann die idealen Partner:
Tomaten mit Kartoffeln, Gurken
Kohl mit Zwiebeln, Erdbeeren, Knoblauch
Bohnen mit Erbse, Lauch, Zwiebel
Erbsen mit Bohnen, Zwiebeln
Kürbis mit Kartoffeln, Sonnenblume
Wenn man die Pflanzen und den Garten beobachtet und seine Pflanzen frei aussamen lässt so entsteht eine wunderbare Mischkultur wie von Zauberhand von ganz allein.
Ich lasse gern folgende Pflanzen aussamen:
Mein Tipp ist es nicht gleich alles rauszureißen und umzuhacken was nicht Kulturgemüse ist sondern zu warten und zu schauen was sich da ausgesamt hat und vielleicht sogar einen positiven Nutzen daraus zu ziehen.
Die Welt der Pflanzen ist geheimnisvoll und steckt voller Zusammenhänge, die wir noch nicht einmal erahnen.
Die Wissenschaft ist gerade erst dabei die Spitze des Eisberges zu berühren und räumt ein, dass Pflanzen sehr wohl miteinander über Gerüche, Wurzelausscheidungen und andere Hilfsmittel miteinander kommunizieren.
Sie sollen sogar zwischen Mitgliedern einer Pflanzenfamilien unterscheiden können also gewissermaßen ein soziales Leben haben.
Man weiß von Bäumen, dass sie sich gegenseitig unterstützen und ihre kleinen Sämlinge mit Zuckerlösung versorgen bis sie selbst so groß sind und genug Sonnenlicht aufnehmen können um allein zu existieren.
Warum sollte das dann bei Gemüsepflanzen anders sein. Sie treten auch miteinander in Beziehung. Wer sich näher mit diesem spannenden Thema auseinander setzen möchte dem empfehle ich folgende Bücher.
Das Milpa oder auch Indianer Beet genannt ist eine besondere Form der Mischkultur die schon seit Jahrhunderten von den Völkern Südamerikas betrieben wurde und von den Ureinwohnern immer noch betrieben wird.
Es setzt sich aus drei verschiedenen Pflanzenpartnern zusammen.
So findet man den Mais, der in die Höhe wächst, die Kletterbohne, die am Mais empor rankt und den Kürbis der den Boden des Beetes beschattet und so vor zu viel Feuchtigkeitsverlust schützt. Die Bohne ist als Leguminose dazu in der Lage Stickstoff in ihren Knöllchenbakterien zu sammeln und wiederum für den starkzehrenden Mais zur Verfügung zu stellen. So ergibt sich eine ideale Pflanzenkombination in der sich die Pflanzen gegenseitig unterstützen.
Ich selbst baue diese drei Schwestern, wie sie auch genannt werden jedes Jahr in dieser Form der Mischkultur an und bin immer wieder begeistert von den Resultaten.
Die kleinen, handlichen und überschaubaren Gartenbücher aus dem Pala Verlag kann ich auch sehr empfehlen. Ich habe mitleiweile eine ganze Sammlung dieser tollen, informativen Bücher in meinem Regal und sie auch schon oft zum Nachschlagen genutzt. Dieses Buch ist vor allem hilfreich um sich einen Pflanzplan für das kommende Gartenjahr zusammenzustellen.
Dieses Buch zeigt eine ganz neue Sicht auf die Pflanzenwelt. Bäume versorgen ihre Sprösslinge, Bäume bilden Freundschaften, sie haben ein "soziales Miteinander" und sind im Erdreich über die Pilzmyzelien, "Wood Wide Web" miteinander verbunden. Dieses Buch ist absolut empfehlenswert für alle, die tiefer in das Verständnis um das Wesen der Pflanzen eindringen möchten.
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Peter Reinemann (Sonntag, 23 Oktober 2022 13:26)
Ihr habt wunderschöne Pflanzen und Gemüse Sorten.
Wir haben einen 1760 Quatratmeter Garten.
Bei uns wird mit Beinwell Jauche gedüngt.
Habe von Mehrere Apfelsorten,Pflaume, Quitten, Walnuss,Birne, Mirabelle usw.Baue auch Gemüse an.Hatte Zungenkrebs und in der Zeit viel gelesen und mir Bienenvölker angeschafft.
Möchte Blumenweide und Bienenweide anlegen im Garten und unter der Walnuss. Will aber nicht groß Umgraben weil über all Tulpenzwiebel und ändere im Boden sind. Habt ihr eine Idee.Vielleicht einfach aussähen oder auf denn Rasen schmeißen wenn er kurz ist. Normalerweise mähe ich nur wege im Frühjahr und später erst komplett.Da kommen aber keine Blumen groß durch. Macht Mal bitte
einen Vorschlag.
Danke mit freundlichen Grüßen Peter Reinemann
Anja von Anjas-Garten Reich (Mittwoch, 01 April 2020 21:38)
@Wiebke
Liebe Wiebke,
sehr gern wird der stark riechende Tagetis, die Studentenblume, verwendet um Insekten zu irritieren. Prizipiell kann man alles durcheinander und somit auch sämtliche Blumen mit ins Gemüsebeet setzen. Einfach ausprobieren. Besodners gut wirkt auch die Ringelblume z.B. gegen Nematoden. Sie ist ein Alleskönner und obendrein eine tolle Heilpflanze die sich wie wild von selbst vermehrt und wunderschön aussieht und riecht. Ich liebe sie und sie ist in all meinen Gemüsbeeten beheimatet. An den Randbereichen der Gemüsebeete setze ich immer einheimische Blumen wie Kornblumen um Bestäubungsinsekten anzulocken. Außerdem verwende ich sehr viel Borretsch. Insekten lieben ihn und ich esse gern die zarten Blätter und ich liebe die Blüten. Ich hoffe ich konnte damit ein wenig weiter helfen. Viel Spaß beim Gärtnern und Probieren!
Wiebke (Dienstag, 31 März 2020 16:14)
Ich wüsste gern mehr über die Kombination von Blumen und Gemüse. Da gibt es sicher noch vieles. Phaecelia soll gegen Kartoffelkäfer wirken, habe ich gelesen. Was könnte man sonst noch probieren?
Liebe Grüße aus dem Elbtal!
Babsi (Dienstag, 28 Januar 2020 12:45)
Hallo,
was sind denn deine Lieblingsmischkulturen? Vor allem im Gewächshaus? lg