Das Angebot an Tomatensamen ist riesig und fast unüberschaubar. Im Baumarkt oder Gartencenter und selbst im Discounter leuchten die Samentütchen schon von weitem und man ist immer versucht hier und da ein Tütchen einzukaufen. Die meisten Tomatensamen aus dem Handel sind jedoch F1 Hybride und für die eigene Nachzucht und Saatgutgewinnung nicht geeignet. Aus diesem Grund und weil alte Sorten oft robuster, gesünder und aromatischer sind, kaufe ich nur noch samenfestes, biologisches Saatgut von Vereinen oder Biohöfen wo eben dieses Saatgut angeboten wird.
Vor dem Kauf des Tomatensaatguts sollte man sich im Klaren sein was für einen Typ Tomate man haben will und welche Platzansprüche diese Tomaten haben. Wegen ihrer hohen Anfälligkeit auf Braunfäule und wegen ihrer dünnen Haut sind z.B. Fleischtomaten nicht für den Freilandanbau geeignet und sollten zumindest unter ein Tomatendach. Die Wildtomate hingegen ist toll für Balkongärten und fühlt sich auch unter freiem Himmel wohl.
Wildtomaten sind besonders robust wodurch sie sich ideal im Freilandanbau bewehren. Auch in Kübeln lassen sie sich sehr gut auf dem Balkon oder auf der Terasse anbauen. Sie entwickeln hunderte kleiner, winziger Früchte die ein sehr süßes Aroma haben. Sie sind ideal für den Naschgarten geeignet und Kinder mögen sie sehr gern.
Datteltomaten überzeugen auch durch ihr süßes Aroma und sind ebenfalls gut für den Anbau im Freiland ohne Überdachung geeignet. Sie sind sehr beliebt bei Kindern und gut in Salaten und frisch zu verzehren.
Cherry Tomaten sind ähnlich den Cocktail Tomaten und Datteltomaten auch eher robust, können ins Freiland und überzeugen durch ihre Süße. Die Black Cherry gehört zu meinen Lieblingstomaten. Sie ist nicht nur süß sondern auch würzig und fruchtig. Die ideale Mischung einer guten Tomate. Cherry tomaten eignen sich sehr gut in Salaten.
Mittelgroße Tomaten sind wohl die Bekanntesten. Bei ihnen gibt es große Unterschiede zwischen der Robustheit. Prinzipiell sind sie auch sehr vielfältig einsetzbar und eignen sich sowohl zum Frischverzehr in Salaten als auch zum Verarbeiten zu Suppen, Soßen oder Saft.
Fleischtomaten sind besonders lecker und cremig. Meistens besitzen sie eine sehr dünne Haut was sie anfällig macht für Verletzungen. Sobald Keime oder Pilze in die Verletzung gelangen beginnt die Fleischtomate schnell zu verschimmeln oder zu faulen. Das ist auch der Grund weshalb sie nur unter einem Dach oder im Gewächshaus angebaut werden sollten. Sie eignet sich besonders für Suppen, Soßen und Saft.
Wie die Fleischtomaten sind auch die Ochsenherzen eher anfällig und sollten deshalb unter ein Dach oder ins Gewächshaus. Sie überzeugen durch ihr hervorragendes, mildes, weiches und cremiges Aroma und machen sich besonders gut zum Kochen.
Für den normalen Hausgärtner, Hobbygärtner und Selbstversorger reicht es zu die Tomatensamen ab ca. Anfang bis Mitte März in kleinen Töpfchen auszusäen. Am besten ist es dafür möglichst magere Aussaaterde zu verwenden. Wie man diese auch selber herstellen kann erfahrt ihr in diesem Artikel. Für den idealen Aussaatzeitpunkt nach dem Mond nutze ich in jedem Jahr meinen kleinen Aussaatkalender (siehe Meine Empfehlungen).
Alle wärmeliebenden Pflanzen wie Paprika, Aubergine, Zucchini und eben auch die Tomate wollen es schön warm haben zum Keimen. Wobei sich die Tomate schon mit Temperaturen ab 18 bis 20 °C zufrieden gibt mögen es Paprika und Chili noch wärmer. Deswegen stelle ich die wärmeliebenden Pflanzen zum Keimen gern auf ein Brett auf die Heizung. Dabei sollte die Heizung natürlich nicht zu heiß sein und der Boden sollte niemals austrocknen. Bei mir steht die Heizung auf der 2-3 und es wird 2 mal täglich leicht gegossen.
Nach ca. 1-2 Wochen sollten die Tomaten gekeimt sein sonst ist entweder das saatgut nicht mehr Keimfähig oder sie stehen zu kalt. Durch Kälte ( 10-15°C) kann sich die Keimdauer sehr verzögern. Nach der Keimung sollten die Pflänzchen sofort ins Licht gestellt werden. Dazu eignet sich besonders eine nach Süden ausgerichtete Fensterbank oder ein Pflanzenwachstumslicht z.B. ein LED Grow Light Panel.
Wenn man in kleine Töpfe ausgesät hat sollte man die Pflänzchen nach ca. 1-2 Wochen des Wachstums in größere Töpfe umtopfen oder vereinzeln. Dazu nutze ich ebenfalls die magere Aussaaterde. In den größeren Töpfen haben die Pflanzen mehr Platz und entwickeln sich besser. Außerdem kann man Tomatenpflanzen die "vergeilt" sind, also einen sehr langen Stängel bekommen haben, sehr tief in die Erde setzen, sodass die Pflanze wieder mehr Standfestigkeit bekommt.
Die Tomatenpflanze ist in der Lage auch am Stängel neue Wurzeln zu bilden wenn sie tief in die Erde eingesetzt wird.
Der beste Zeitpunkt zum Pikieren der Tomatenpflänzchen ist wenn sich nach den beiden Keimblättern das dritte Blatt bildet.
Ab Mitte April ziehen bei uns die Tomatenpflanzen ins Gewächshaus um. Dort haben sie ideale Lichtbedingungen. Lediglich die Temperaturen spielen im April teilweise noch nicht so gut mit. Wenn es zu kalt wird (alles unter 5 °C) kann es passieren, dass die Pflanzen einen Wachstumsstau bekommen. Sie stellen dann ihr Wachstum ein und bleiben sehr klein und kompakt. Auch bei Minusgraden in der Nacht ist Vorsicht geboten da kann man sich mit einem zusätzlichen Vlies über den Pflanzen, mit Kerzen oder mit einem frisch aufgesetztem Komposthaufen der sich schön in der Heißrotte befindet behelfen.
Vor dem Pflanzen der Tomaten sollte der Boden gut aufgedüngt werden. Ein toller biologischer Dünger dafür ist der eigene Kompost. Ich persönlich packe einfach eine gute Portion Komposterde auf den Gartenboden drauf und reche ihn leicht ein. In das Pflanzloch kommt dann noch eine Hand voll Schafwolle. Ja, ungewaschene, rohe Schafwolle vom Schäfer ist ein super ökologischer Dünger für Tomaten und Kartoffeln. Schafwolle wirkt ähnlich wie Hornspäne und hat die tolle Eigenschaft auch noch Feuchtigkeit im Boden zu halten. Auch ein guter Dünger ist natürlich Hühner- Rinder- oder Pferdemist der allerdings gut abgelagert sein sollte oder in getrockneter Form im Fachhandel erhältlich ist. Auf jeden Fall ist die Tomate ein Starkzehrer und muss aus diesem Grund gut gedüngt werden.
Im Sommer kann dann gut mit Brennnesseljauche nachgedüngt werden.
Die Pflanzen sollten auch nicht zu eng stehen, denn eine schlechte Belüftung fördert die Bildung der Pilzkrankheit Braunfäule.
Ideale Begleiter der Tomate im Beet sind z.B. Petersilie, Salate und Basilikum als Unterpflanzung.
Als Begleiter neben der Tomate eignen sich verschiedene Kohlarten, wie Blumenkohl oder Kohlrabi, ebenso Zucchini, Spinat und Paprika.
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